Schüleraustausch 13.04. – 04.05.2019
Paulsen-Gymnasium und Western Albemarle High School (VA)
Die seit 2009 bestehende Schulpartnerschaft mit der Western Albemarle High-School in Virginia wurde dieses Jahr wieder aktiviert.
Wo waren wir?
Das Deutsch- Amerikanische Partnerschaftsprogramm (GAPP) und die Gastfreundlichkeit der Western Albemarle High-School in Crozet, einer kleinen Stadt in der Nähe von Charlottesville, Virginia, ermöglichten uns, 17 Schülern aus den Stufen 10 und 11 vom Paulsen Gymnasium einen Austausch. Für 2 ½ Wochen konnten wir unsere dortigen Partner in die Schule begleiten und so eine amerikanische High-School mittendrin erleben.
Wie sah unser Alltag aus?
Jeden Tag nahmen wir in unterschiedlichen Kursen am Unterricht teil. Die Zeit außerhalb der Schule verbrachte jeder einzeln in der Familie seines Austauschpartners. Manche begleiteten ihren Gastbruder oder ihre Gastschwester nachmittags zu den nach dem Unterricht stattfindenden Training der schulischen Sport Teams. Zuhause waren viele mit einem anderen als sonst gewohntem Familienleben konfrontiert. Oft mussten sich die Austauschschüler an ganz andere Essgewohnheiten, religiöse Gewohnheiten, Wohnverhältnisse und allgemein an einen anderen Lebensstil gewöhnen. So konnten alle einen Einblick in eine andere Familie bekommen und haben die interessante Erfahrung gemacht, sich in eine neue Familie einzugliedern und einem anderen Lebensstil und einer anderen Kultur anzupassen. Wir alle hatten sehr nette Familien und konnten schöne Ausflüge, Erfahrungen und Erlebnisse mit ihren amerikanischen Familien machen. Dadurch hatte man die Chance amerikanisches Leben im vollen Ausmaß Tag für Tag zu erleben und zu genießen.
Inwiefern war die Schule anders?
Der Schulalltag sah gänzlich anders aus, als wir vom Paulsen Gymnasium gewohnt waren. Im Klassenraum war die Arbeit oft sehr viel freier gestaltet. Insgesamt hatten die Schülerinnen und Schüler an der WAHS gefühlt deutlich mehr Freiheiten. Man durfte im Unterricht essen, bei vielen Lehrern das Handy frei benutzen und Musik hören. Dies machte den gesamten Unterricht wesentlich entspannter als bei uns. Sicherlich spielte auch eine Rolle, dass die mündliche Mitarbeit in den USA generell an den Schulen kaum gewertet wird. Ganz im Gegenteil zu unserem Unterricht in Deutschland, wo sie meist 2/3 der Note ausmacht. Somit sehen viele Schüler an der WAHS nicht die Notwendigkeit sich im Klassenraum zu konzentrieren, sich zu beteiligen oder zu arbeiten, da sie trotzdem sehr gute Noten und Ergebnisse erzielen können, wenn sie ihre Hausaufgaben machen und für Tests lernen und diese gut schreiben.
Auch durch die wesentlich höhere Schülerzahl von ca. 1200 Schülern sah der Schulalltag ganz anders aus. Die Vielzahl der angebotenen Kurse ist wesentlich größer und auch Sportarten aller Art werden von der Schule am Nachmittag angeboten. Die Western Albemarle High-School hatte auch sehr gut ausgestattete Werkräume für alles von Holzarbeitsprojekten bis zum 3D-Druck, doch auch die Bereiche IT und Kunst waren sehr gut ausgestattet und bieten den Klassen und Kursen großen Freiraum für Projekte.
Welche Ausflüge haben wir gemacht?
Mehrmals unternahmen wir als GAPP Austauschgruppe etwas zusammen mit unseren begleitenden Lehrerinnen. So schauten wir uns die historisch bedeutsame University of Virginia (UVA) an, besuchten die Anwesen von ehemaligen US-Präsidenten, den Founding Fathers der USA und somit für die amerikanische Geschichte höchst bedeutenden Männern, Thomas Jefferson (Monticello)
und James Madison (Montpellier). Auch schlenderten wir die Charlottesville Downtown Mall entlang.
Abgesehen davon verabredeten wir uns auch in größeren Gruppen mit unseren Host-Schülern um zusammen etwas zu unternehmen. Wir waren zum Beispiel im Kino und haben ein Picknick im bildschönen Mint Springs Valley Park gemacht.
Ausflug nach Washington DC
Nachdem wir uns tränenreich von unseren Gastfamilien, welche uns in den vergangenen Wochen sehr ans Herz gewachsen waren, verabschiedet hatten, fuhren wir mit dem Zug für die letzte halbe Woche nach Washington DC.
Innerhalb von DC bewegten wir uns mit der dortigen U-Bahn und besuchten die Georgetown University, den Congress, das George Washington- und das Lincoln Memorial, mehrere Denkmale der MALL, das weiße Haus, das beeindruckende Holocaust Museum, das Native American Museum, die Washington National Gallery und das Air and Space Museum. Zu den wichtigsten Orten und Sehenswürdigkeiten hatten wir Schüler zuvor in Gruppen Vorträge vorbereitet, damit wir uns gegenseitig etwas über die Geschichte und Bedeutung der einzelnen Orte informieren konnten. Da wir alle zusammen in einem schönen großen Apartment untergebracht waren, mussten wir uns abends gegenseitig bekochen, was für insgesamt sechzehn hungrige Schüler und zwei Lehrerinnen keine leichte Aufgabe war. In abwechselnden Gruppen wurde dann gekocht und eingekauft, sodass trotzdem alle gut genährt, gesund und munter den Rückflug nach Deutschland antreten konnten. Diesen verbrachten viele mit Schlaf, da wir in den letzten vier Tagen in Washington DC so viel Programm hatten, dass alle zwar sehr glücklich, aber auch erschöpft waren.
Fazit
Für jeden einzelnen Schüler war dieser Austausch eine einzigartige Möglichkeit, sein Englisch aufzubessern, ein Stück amerikanische Kultur hautnah zu erleben und ein neues Land auch teilweise auf eigene Faust zu erkunden. Ohne die Gastfreundlichkeit der Schüler und Gastfamilien der Western Albemarle High School wäre diese Erfahrung nicht möglich gewesen. Sie haben uns für fast drei Wochen ein Zuhause gegeben und uns in ihrem Land, in ihren Familien willkommen geheißen. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr genau dasselbe für unsere Austauschschüler tun können und sie bei uns in Berlin willkommen heißen können. Auch für weitere Schüler der kommenden Schuljahre, hoffe ich, dass sich der Austausch fortführt, da er für jeden von uns ein fantastisches Erlebnis dargestellt.
Doch vor allem den Lehrerinnen auf beiden Seiten ist für die hervorragende Organisation dieses Austauschs zu danken. Frau Manke und Frau van Rinsum von unserem Paulsen Gymnasium als auch Mr. Broderson von der Western Albemarle High School haben viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt, damit der Austausch besteht und wir als Schüler Gruppe wollen uns für diese Arbeit und Mühe bedanken. Für uns alle hat es sich sehr gelohnt!